"Wahre Begebenheiten" und O-Ton:

Während einer "Räuber"-Inszenierung. Es werden Texte geändert. Große Unsicherheit im Tenor:
„Wie schreibt man Kanaille?“
„So, wie man´s spricht! “
Kommentar nach der Probe: „Ich wußte gar nicht, daß Schreiben auch ne Voraussetzung für einen Sängerberuf ist!“

O-Ton Beissel im LJO Sachsen-Anhalt: „Bratschen! Spielen Sie! Bratsche kommt von Blühen!“

Einem chilenischem Ensemble wurden neulich alle Instrumente gestohlen.
Nein, nicht ganz alle: alle außer der Bratsche.

Helmuth Rilling feuert seinen Chor während der Probe an: „Singen Sie, sonst singe ich!“

O-Ton Chor-Dirigent: „Wenn ich den Sopran so höre, da könnte ich auch vierzig Staubsauger hinstellen!“

Dirigent zum Chor: „In diesem Takt steht p: p wie piano, nicht p wie prullen!“
(pp = Doppelprull)

Karl Böhm zu einem Hornisten, der mehrmals falsch spielte: „Was machen sie eigentlich hauptberuflich?“

Jochen Woll, Junger Kammerchor Baden-Württemberg:
Sopran II war ein rhythmisches Leuchtfeuer der Ideen!
Es ist wichtig, zu differenzieren zwischen unterschiedlichen Tönen.
Ich bin heruntergekommen und weiß es selber nicht wie.
„C mußt du singen!“ - „Tut mir leid, C ist grade aus!“
„Komm, Baß, komm! Sei mein!“
Das geht so nicht - da schreiben wir dem Schütz nen Brief!
Der Pommer - das ist so´n zu Recht ausgestorbenes Musikinstrument; drum heißt´s ja auch: Pommerland ist abgebrannt...
Wenn ich´n Stück nicht kann, sing ich dem Rhythmus auf Töne, wie sie mir einfallen.
Sänger, die viel lächeln, singen viel falsch.
Das klingt wie ein verliebtes Rind: Zäh und voller Sehnen.
Ihr guckt so unbeteiligt, als wärt ihr in ner Kunstauktion - als Gemälde!
Es setzt sich immer mehr durch, das zu singen, was dasteht - was ja im Allgemeinen auch seine Berechtigung hat.
„Um Himmelswillen, Schönberg! ´S gibt doch so schöne Musik!“
´Ne große Septime hat ne unheimlich beruhigende Agressivität.
Wenn mer denkt, singt mar ja net besser. Alle großen Sänger, wenn mer die so anschaut...
Dann kommt der Sopran und macht das Faß voll mit dem E-Dur.
Ihr müßt trotzdem aussehn wie´n Intervall!

„Übt schön, sonst müßt ihr Dirigent werden!“ (A. Klaue, damals Leiter des VHS-Orchester Hamburg-Farmsen)

„Der Chor hat Pause, die Musiker müssen noch mal proben!“

Konrad v. Abel (Leiter des Jugend-Symphonie-Orchesters München, ehem. crescendo) zum letzten Satz aus Symphonie Nr. 7 von Ludwig van Beethoven: Das sind acht Minuten Massaker!
Ist es ja auch, außerdem muß Beethoven gewußt haben, was die leeren Saiten eines Basses für Töne sind. Die linke Hand braucht man eigentlich nicht.

O-Ton Christoph Klöver, der 40 Jahre das Orchester der Stadt Bergheim geleitet hat:
... sie müssen schon gleich beim Einsatz spielen, ich kann sie schließlich nicht jedesmal vorglühen, wie einen Diesel.
... das können sie keinem anbieten, auch nicht für 15 Mark - oder sie müssen schon ein warmes Abendessen dazugeben.
... es geht doch ! Man muß nur nett mit ihnen reden.
... langsam ähnelt das hier mehr einem Dressurakt als einer Orchesterprobe.
... jetzt spielen wir das noch mal durch und ich sage kein Wort - wissen sie wie schwer das ist ?
... ich darf sie bitten, ab jetzt regelmäßig zur Probe zu erscheinen, weil ich in diesem Jahr keine Hausbesuche mache.
... das zieht sich ja wie Gummi. Sie spielen wie das Werksorchester von Haribo.
... das bricht zusammen wie Blätterteig.
Ein Klarinettenton kippt um: „Keine Angst, da war keiner an der Tür“
Ein Luftballon platzt: „Lassen sie sich doch nicht aus dem Takt bringen, so wie sie gerade gespielt haben, müssen sie immer damit rechnen, daß das Publikum auf sie schießt“
... Ich geb hier doch nicht meinen Liederabend.
...wenn ich mal für sie komponiere, schreibe ich in G-Dur, das ist ihre Tonart.
Das Orchester probt die Rienzi Overture: „Das ist ja viel zu lahm. Das sind doch die Römer auf ihren Pferden. Sie spielen das, als wären es die Pferde der Römerbrauerei.

Einige wahre Begebenheiten aus dem Klavierunterricht:
Frage des Klavierlehrers: „Am Ende der Etüde steht 'rit.'. Was bedeutet das?“
Antwort der Schülerin: „Rhythmus“
Klavierlehrer: „Wie heißen die weißen Tasten vom c aufwärts?
Schüler (der schon über ein halbes Jahr Unterricht hat): C,D,E,F,G,H,I,J ...“
Ein Klavierschüler erblickt bei einer Etüde von Burgmüller ein Octava-Zeichen. Erstaunt fragt er seinen Klavierlehrer: „Muß ich jetzt diese Stelle achtmal spielen?“
Eine Schülerin, schon 1 Jahr im Keyboardunterricht, probt ein neues Stück. Die Schülerin spielt immer an der gleichen Stelle einen falschen Ton.
Der Lehrer: „Spiel doch einfach 'F'!“
Die Schülerin: „Schwarze oder weiße Taste?“

Lohengrin-Aufführung in Wuppertal (50er-Jahre). Der obligatorische Schwan (auf Schienen!) fährt an Lohengrin vorbei, der es leider verpasst, einzusteigen. (Tenöre...)
Der Sänger dreht sich hilfesuchend zum Publikum und fragt: „Wann kommt denn hier der nächste Schwan?“

O-Ton im Kirchenchor einer Kleinstadt:
Im Sopran: „Ach, das hohe g schaffe ich eh nicht, da singe ich halt einfach den höchsten Ton, den ich kann.“

„Der Alt wälzt sich mal wieder wie eine Amöbe durch den Saal!“

Wahre Begebenheit, Anfang des Jahrhunderts: das Dienstmädchen meldet der Herrschaft kurz bevor die Gäste zur Hausmusik kommen: "Also der Flügel war ja so staubig, zwei Eimer Wasser habe ich gebraucht!"

Versprecher:(Soll wirklich passiert sein) Radioansage von Peter I. Tschaikowskis "Nußknackersuite": Die Kollegen versuchen vorher, den Ansager fertigzumachen: "Daß Du aber nicht 'NußKACKERsuite' sagst!". Der Ansager schwitzt, reißt sich aber zusammen: "Werte Damen und Herren, hören Sie nun die Nußknacker-suite... Lächeln in die Kulissen... von Peter Scheißkowski!"

Instrumentalprüfung. Eine Studentin spielt mehr schlecht als recht vor, verläßt den Raum, die Besprechung folgt. Sagt ein Kollege leise zu mir: „Na, die Figur ist ja nicht schlecht.“

Ich will bei einem Stück die Tonart besprechen. Daher zählt der Student die Vorzeichen und kommt auf fünf. Er entsetzt:„Verdammt! Fünf gegen mich.“

Ein Student spielt etwas von Bartók. Bei einem reinen Dur-Akkord stutzt er:„Das ist bestimmt falsch. Das klingt so schön.“

Auf meine Frage, ob sie schon einmal 4-händig gespielt habe, antwortet die Schülerin kokett:„Wie soll denn das gehen? Ich hab´doch nur zwei Hände?“

Bach, WO, Kantate 2, Evangelist im Rezitativ: „Und alsobald war da bei den Engeln die Menge der himmlischen Haarscheren...“

Wahre Begenheit: O-Ton Ian Watson im LJO-Hessen über eine Stelle in der Tannhäuser-Ouvertüre: „Molto geilissimo“

Ein 6jähriger Junge im Geigenunterricht fängt irgendwann an, die Feinstimmer seiner 8telgeige (4, alles Stahlsaiten) und die der Lehrergeige (2 , nur a und e) zu zählen. Nach einige Minuten Unterricht: „Darf ich dich mal was fragen? - Warum haben eigentlich Frauen immer nur zwei Schrauben?“

Man lernt die Notennamen der Saiten oft zuerst als Tiernamen: Gänse-, Dackel-, Affen-, Eselston.) Eine kleine Schülerin, die noch keine halben Noten kennt, bekommt ein neues Stück mit einer halben Note auf d. Sie guckt sich das an, überlegt eine Weile und meint dann überzeugt: „Das ist ein Albino!“

Zweistimmiges Stück (Lehrer-, Schülerstimme). Plötzlich bricht die Kleine ab: „Was spielst Du da eigentlich?" Sie liest sich die Lehrerstimme (mit 8teln!!) durch und guckt dann beeindruckt hoch: „Frau ***, finde ich ja cool, daß du das so spielen kannst!“

Kommt eine Schülerin wutentbrannt zum Unterricht: „Das ist ja Quälerei, das spiel' ich nicht! Dreimal vierter Finger!“

Lektion in der Klavierstunde über die Taktarten.
Frage des Klavierlehrers: „Was bedeutet das große C neben dem Violinschlüssel?“
Antwort der Schülerin: „C-dur.“

Frage des Musiklehrers:
„Wie heißt dieser Ton, nämlich das B mit Auflösungszeichen?“ Antwort der Schülerin: „Bis“

Ein bekannter Oboist eines großen Rundfunkorchsters sagte einmal einem Kollegen wie er seine "schwer und dunkel" klingenden Rohre baue: „das ist ganz einfach: aufgebunden, abgeschnitten, ein bißchen dran rumgefummelt, kräht schon, kann man drauf spielen...“
Es ist überflüssig zu sagen daß dieser Oboist auch als Dunkelkammerbeleuchtung hätte einen Zweitjob finden können...so rot war seine "Birne" wenn er spielte.

Motto der Oboisten beim Rohrbau: dreimal abgeschnitten und immer noch zu kurz.

Niedergeschlagener Seufzer eines Oboisten nach dem Hören von Heinz Holliger: „wenn ich das an Technik hätte, was ihm am Ton fehlt...“

Anekdoten aus "Vorsicht Plastik!" (oder wie war noch mal der Name der Sendung mit Justus Frantz?)
Januar 1995 Saarbrücken, live vor Publikum: Thomas Quasthoff war eingeladen, Justus sollte ihn anmoderieren und anschließend auf dem Klavier begleiten (für Thomas war eigens von der Bühne ein Podest gebaut worden, damit er für alle zu sehen war). Anmoderation Justus Frantz: "...und nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, erleben wir einen der größten Sänger unserer Zeit..." das komplette Team pinkelte sich in die Hose vor Lachen.

August 1997 Theater Baden-Baden, Orchesterprobe mit Maurice und Béatrice André, Arie "se geloso è il mio core" von A. Scarlatti: Justus Frantz:"Friedhelm, du bist mir zu laut mit deinem Cembalo." Darauf der Cembalist:"Es ist lediglich ein 8´ Register geschaltet." Justus:"Dann spiel´ bitte nur mit dem 1´!"